Crowdsourcing in der Schweiz

Crowdsourcing in der SchweizCrowdsourcing in der Schweiz steckt noch in den Kinderschuhen. Das St. Galler Tagblatt (meine lokale Zeitung) greift das Thema von Zeit zu Zeit auf und berichtet von neuen Entwicklungen in der Szene. Im Mai 2012 wurde beispielsweise Duolingo vorgestellt, eine Webseite, auf der man auf innovative Art gratis eine Fremdsprache lernen kann und gleichzeitig mithilft, Texte für Webseiten zu übersetzen. Ich persönlich habe Duolingo in der Betaphase getestet und werfe bei jedem Update wieder einen Blick auf die Seite  – gerade auch, weil diese seit einiger Zeit auch als mobile App für iPhone und Android zur Verfügung steht.

Im März 2012 wurde das Thema Crowdsourcing für die Wissenschaft im Tagblatt behandelt. Juliane Leopold erläuterte, wie über eine Android-Applikation das menschliche Verhalten aufgezeichnet und an Forscher des MIT übermittelt werden kann. Die Crowd ersetzt also in diesem Beispiel das Laborexperiment, was für die Forscher extrem effizient und kostengünstig ist. Mit Crowdsourcing in der Schweiz hatte auch dieser Artikel nichts zu tun. Auch Forschungs- und Entwicklungsplattformen wie Innocentive, die mithilfe von Crowdsourcing reale Probleme lösen, wurden nicht erwähnt.

Crowdsourcing in der Schweiz

Ein Artikel von Sabrina Dünnenberger vom September 2013 berichtet zum ersten Mal über Crowdsourcing in der Schweiz. Der Artikel handelt von der am schnellsten wachsenden Design-Plattform 99designs aus Melbourne, die seit Kurzem auch über ihre .ch Domain crowdgesourcte Designs explizit an das Schweizer Publikum vermarktet.

Zu meiner Freude wurde Crowdsourcing in diesem Artikel nach dem Verständnis des Schweizer Crowdsourcing Blogs definiert. Kein Wunder: 99desings ist eine der führenden FSS-Plattformen weltweit. Leider ist diese Definition in der Online-Ausgabe des Tagblatts nicht zugänglich.

Zukunft

Der Artikel im Tagblatt könnte der Startschuss für das Bekanntwerden von Crowdsourcing in der Schweiz sein. Bis jetzt machen hauptsächlich Start-ups ohne nennenswerte finanzielle Unterstützung von Crowdsourcing Plattformen Gebrauch. Wenn sich die „grossen“ Plattformen jedoch global ausbreiten und auch auf lokale Gegebenheiten eingehen (vgl. die .ch Domain und die übersetzte Seite), werden Schweizer KMUs dem Trend hoffentlich folgen. Die Vorteile liegen ja schliesslich klar auf der Hand.

 

Autor: Jérôme Schwarzkopf, St. Gallen

Erfahrungsbericht eines Textbrokers (Textbroker.de)

Textbroker Logo

Einleitung

Zu Testzwecken habe ich auf einigen Texterstellungsseiten Texte verfassen lassen(siehe Erfahrungsbericht eines Content.de Autors). Ein von mir vorgegebenes Thema sind Erfahrungsberichte von Autoren mit folgenden Spezifikationen:

Auftragstitel:                  Erfahrungsbericht eines Textbrokers
Qualitätsniveau:             4 Sterne (1.9 ct/Wort)
Bearbeitungszeit:           2 Tage
Anzahl Worte:                Min.: 250 Max.: 350 Tatsächlich: 398
Keyworddichte:              1-1.5% (Keywörter sind 1. Erfahrung und 2. Content.de)

Gesamtkosten:             6.95 Euro

Der folgende Erfahrungsbericht des Textbrokers zeigt, dass negative Einstellungen und Meinungen zum Thema Crowdsourcing auf FSS-Plattformen oft von Personen stammen, die nur für sehr kurze Zeit auf der Seite aktiv waren:

Erfahrungsbericht eines Textbrokers

Liest man Erfahrungsberichte in einschlägigen Foren, fällt oft eine sehr kritische Haltung gegenüber textbroker.de auf. Allerdings stammen diese Kommentare meistens von Leuten, die nur sehr kurze Zeit Texte verfasst haben und keine nennenswerte Textbroker Erfahrung haben. Dies beginnt mit der Einstufung, denn bei jedem neuen Autor wird anhand eines Probetextes festgelegt, in welcher Qualitätsstufe er Texte schreiben kann. Die Bezahlung unterscheidet sich dementsprechend zum Teil erheblich. Ich wurde zu Beginn bereits mit Stufe 4 bewertet (Stufe 5 wird nur an professionelle Schreiber mit journalistischer Qualität vergeben) und hatte keine Schwierigkeiten, das Niveau zu halten. Im Gegenteil: Inzwischen wurde ich auf Stufe 5 aufgewertet und kann seitdem auch die hoch lukrativen Texte dieser Kategorie übernehmen. Der Qualitätsanspruch von Textbroker ist aber entsprechend hoch – und daran scheitern viele von denen, die sich kritisch über das Portal äußern.

Geduld zahlt sich aus

Einer der Vorteile von Textbroker ist, dass du ohne große Formalitäten sofort loslegen kannst. Außerdem gibt es bei keinem anderen Portal eine so große Auswahl an Aufträgen. Natürlich gibt es auch Zeiten, zu denen du keine geeigneten Texte findest, doch bei entsprechenden Fähigkeiten lassen sich ohne großen Aufwand nebenher einige Hundert Euro im Monat hinzu verdienen. Da neben der reinen Schreibarbeit auch Rechercheaufwand anfällt, konzentrierst du dich am besten auf die Themen, mit denen du dich bereits auskennst. Liefert man gute Arbeit ab, kommen früher oder später auch Direct Orders, die häufig Folgeaufträge nach sich ziehen. Die Nachteile von Textbroker liegen in erster Linie bei den Auftraggebern. So mangelt es offenbar häufig an der Fähigkeit, Vorstellungen in klare Anweisungen zu fassen. Manchmal sind die Ansprüche auch schlicht überzogen, wenn beispielsweise in einen Text von 200 Wörtern Länge über 80 Keywords eingebaut werden sollen. Als Autor lernst du aber recht schnell, die Aufträge entsprechend zu filtern. Stark verbessert wurde inzwischen die Suchmaske für die Auftragsliste, die früher mühsam durchsucht werden musste. Auszahlungen können inzwischen wöchentlich angefordert werden; dies war früher nur monatlich möglich. Die Kommunikation mit den Kunden wird auf textbroker.de vom Administrator mitgelesen, wodurch Verstöße gegen die AGB verhindert werden sollen. Allerdings erschwert diese Politik auch manchmal unnötig den Abstimmungsprozess mit Kunden.

Fazit

Wer mit Textbroker Erfahrung hat, kann bestätigen, dass es einige Geduld braucht, bis sich ein regelmäßiger Erfolg einstellt. Doch es zahlt sich aus, am Ball zu bleiben, denn viele Kunden kommen immer wieder auf gute Texter zurück. Wunder solltest du allerdings gerade zu Beginn nicht erwarten.

 

Jérôme Schwarzkopf, St. Gallen

Texte erstellen lassen über Textbroker.de – Ablauf, Preis, Qualität

Einleitung

Textbroker.de ist ein Full-Service-Service (FSS), der sich auf die Erstellung von Content spezialisiert hat. Ähnlich wie auf Content.de kann man auf Textbroker.de eine Vielzahl von Texten wie z. B. Blogeinträge, Werbetexte oder Produktbeschreibungen in Auftrag geben.

Ablauf des Auftrags

Auf Textbroker.de hat der Auftraggeber die Möglichkeit, zwischen OpenOrder, DirectOrder oder TeamOrder zu wählen. Bei einer OpenOrder bekommt der schnellste Autor der vereinbarten Qualitätsstufe den Auftrag. Eine DirectOrder wird exklusiv an einen ausgewählten Texter vergeben, dabei kann der Auftraggeber entweder auf seine eigenen Erfahrungen auf Textbroker.de zurückgreifen oder über die Suchfunktion einen spezifischen Autor auswählen. Bei einer TeamOrder können Autorenteams zusammengestellt werden, die gemeinsam den Auftrag bearbeiten.

Bei meinem persönlichen Versuch auf Textbroker.de habe ich als Auftraggeber 3 OpenOrder-Texte mit einem Qualitätsniveau von 4 Sternen (1.9 Cent/Wort) eingestellt. Der Auftraggeber füllt nun die allgemeinen Auftragsdetails aus (Grafik 1) und wählt die entsprechenden Keywörter aus (Grafik 2).

Textbroker.de Auftragsformular

Grafik 1: Textbroker.de Auftragsformular

Textbroker.de Keywords

Grafik 2: Textbroker.de Keywords

Für Texte, die im Internet veröffentlicht werden, ist speziell die oben erwähnte Eingabemaske „Keywords“ zu beachten. Hier kann der Auftraggeber festlegen, wie oft ein oder mehrere gewünschte Keyworte im Text vorkommen müssen. Achtung: im Gegensatz zu Content.de gibt Textbroker.de die Anzahl der Keyworte nicht in Prozent, sondern in der Anzahl der Wiederholungen an. Man sollte die Anzahl nicht zu hoch ansetzen, da sich dies negativ auf die Lesbarkeit des fertigen Textes auswirken kann. Als Grundregel (SEO by Yoast) gilt eine Keywortdichte von einem Prozent als angemessen. Bei einer Textlänge von 350-400 Worten sollte der Auftraggeber also 3-4 Wiederholungen des Keyworts vorgeben.

Als letzte Schritte werden in einem Autorenbriefing die Details bezüglich Inhalt und Aufbau sowie der Tonalität des Textes festgelegt. Hier steht es dem Auftraggeber frei, wie er die Vorgaben ausgestaltet.

Bezahlung und Bearbeitung

Das Benutzerkonto auf Textbroker.de kann entweder per Banküberweisung oder über PayPal geführt werden. Der Mindestbetrag pro Kontoaufladung über PayPal beträgt 25 Euro, bei einer Banküberweisung können bereits Beträge ab 10 Euro einbezahlt werden. Erst nach dem Hinterlegen eines Betrages ab 10 Euro kann der Auftraggeber Textaufträge einstellen.

Die wählbare Bearbeitungszeit, die ein Autor für die Erledigung eines Auftrags zur Verfügung hat, beträgt mindestens einen Tag. Sollte der Autor innerhalb der vereinbarten Zeit den Text nicht einreichen, wird dieser wieder für andere Autoren freigegeben.

Qualität auf Textbroker.de

Textbroker.de benützt (wie auch Content.de) ein Sterneprinzip zur Bewertung der Schreibqualität der Autoren. Insgesamt gibt es vier unterschiedliche Qualitätsstufen, aus denen der Auftraggeber auswählen kann. Ein Text mit 2-Sterne-Qualität enthält laut Textbroker.de orthografische und grammatikalische Fehler. 5-Sterne-Texte hingegen sollen professionelle, stilistisch ansprechende Texte von journalistischer Qualität sein. Dies schlägt sich natürlich im Preis nieder:

Qualitätsrechner Textbroker.de

 

  • 2 Sterne Qualität:           1.3 ct/Wort
  • 3 Sterne Qualität:           1.7 ct/Wort
  • 4 Sterne Qualität:           2.2 ct/Wort
  • 5 Sterne Qualität:           6.5 ct/Wort

Zusätzlich fällt pro Text eine Bearbeitungspauschale von 30 Cent an.

Fazit

Wie bereits auf Content.de habe ich zu Testzwecken auf Textbroker.de einige Aufträge in der 4-Sterne-Qualität ausführen lassen, ohne den Autoren sehr spezifische Vorgaben zu machen. Die Anzahl der Texte ist für eine abschliessende Bewertung viel zu niedrig, trotzdem lässt sich sagen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis ohne Zweifel positiv ist. Hätte ich die höhere Qualitätsstufe ausgewählt, wäre die Publizierbarkeit sicherlich noch gesteigert worden.

Ein Lesebeispiel gibt es im Blogpost „Erfahrungsbericht eines Textbroker.de Autors“.

 

Jérôme Schwarzkopf, St. Gallen

Gengo.com: Übersetzungen im Test

Über Gengo.com

Nachdem wir auf dem Schweizer Crowdsourcing Blog zwei deutsche Crowdsourcing Services zur Texterstellung vorgestellt haben (Content.de und Textbroker.de), wird nun die wohl bekannteste Crowd Plattform für Übersetzungen – Gengo.com (früher mygengo.com) – getestet.
Gengo.com ist eine 2008 in Japan gegründete Übersetzungsplattform, die auf einen Pool von über 2.500 Übersetzerinnen und Übersetzer zugreifen kann. Auftraggeber können ihre deutschen Texte auf Englisch, Spanisch, Holländisch und Polnisch übersetzen lassen. Englische Texte lassen sich in über dreissig Sprachen übertragen.

Auch wenn die Anzahl der Zielsprachen für deutsche Inhalte nicht überwältigend ist, bietet Gengo.com doch einige Vorteile, die vergleichbare Seiten nicht aufweisen:

Laut eigenen Angaben werden nur ca. 10% aller potenziellen Übersetzer von der Seite aufgenommen, die Restlichen scheitern an den Aufnahmetests. 91% aller Aufgaben werden innerhalb von 24 Stunden fertiggestellt (Gengo.com, 2013). Der kurze Probeversuch des Autors dieses Blogartikels war gar in unter zwei Stunden vollständig auf dem Benutzerkonto. Einen weiteren Vorteil von Gengo.com bietet die Möglichkeit, verschiedene Qualitätsniveaus mit unterschiedlichen Preisen auszuwählen. So kostet die für eine Vielzahl von möglichen Projekten ausreichende Standardqualität etwa 0.05 Euro pro Wort. Die „Ultraversion“ schlägt mit 0.14 Euro pro Wort zu Buche und sollte für Plakate und andere Marketingmittel und halbtechnische Dokumentationen genügen (Gengo.com, 2013). Der wohl grösste Vorteil gegenüber anderen Übersetzungs-FSS und herkömmlichen Übersetzungsagenturen ist die Einfachheit der Bedienung. Der administrative Aufwand wird mit Hilfe einer minimalistischen Eingabemaske so gering wie möglich gehalten. Ist der Auftraggeber auf Gengo.com angemeldet, kann er den zu übersetzenden Text entweder per Copy-Paste einfügen oder gleich das Dokument hochladen und spezielle Anweisungen erteilen.

Gengo.com Auftragsfeld

Um den Auftrag an die Crowd übergeben zu können, braucht der Arbeitgeber nur noch ein Qualitätsniveau festzulegen und die Ausgangssprache bzw. die Zielsprache auszuwählen. Danach muss das Benutzerkonto mit dem zu bezahlenden Betrag aufgeladen werden, was über Paypal und alle gängigen Kreditkarten möglich ist.
Nach Beendigung der Übersetzungsaufgabe wird der Text im Benutzerkonto zur Annahme angezeigt. Bewerten kann man den Translator nicht. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, die es dem Auftraggeber erlaubt, einzelne Freelancer als bevorzugte Übersetzer zu markieren und künftige Aufträge direkt diesen Personen zukommen zu lassen

Beispielübersetzung von Gengo.com

Um die Qualität der Übersetzungen zu prüfen, habe ich einen kleinen Text mit folgenden Spezifikationen in  Auftrag gegeben:

Wörter:                             136
Instruktion:                        Informeller Ton, Erfahrungsbericht, Teil eines Blogeintrags
Qualität:                            Standard Qualität €0.05/Wort

Gesamtkosten:                 6.80 Euro

 

Der Ausgangstext auf Deutsch sowie die englische Übersetzung:

Liest man Erfahrungsberichte in einschlägigen Foren, fällt oft eine sehr kritische Haltung gegenüber textbroker.de auf. Allerdings stammen diese Kommentare meistens von Leuten, die nur sehr kurze Zeit Texte verfasst haben und keine nennenswerte Textbroker Erfahrung haben. Dies beginnt mit der Einstufung, denn bei jedem neuen Autor wird anhand eines Probetextes festgelegt, in welcher Qualitätsstufe er Texte schreiben kann. Die Bezahlung unterscheidet sich dementsprechend zum Teil erheblich. Ich wurde zu Beginn bereits mit Stufe 4 bewertet (Stufe 5 wird nur an professionelle Schreiber mit journalistischer Qualität vergeben) und hatte keine Schwierigkeiten, das Niveau zu halten. Im Gegenteil: Inzwischen wurde ich auf Stufe 5 aufgewertet und kann seitdem auch die hoch lukrativen Texte dieser Kategorie übernehmen. Der Qualitätsanspruch von Textbroker ist aber entsprechend hoch – und daran scheitern viele von denen, die sich kritisch über das Portal äußern.

 

If you read reviews in the relevant forums, you will often see people taking a very critical attitude toward textbroker.de. However, these comments mostly come from people who spent only a very short time writing texts and do not have any significant Textbroker experience. It starts with grading, since every new author will be evaluated using a sample text to determine the level of quality of their writing. Based on that there are sometimes considerable differences in payment. I started out rated at level 4 already (level 5 is only assigned to professional writers with journalistic quality) and had no difficulties maintaining that level. On the contrary, I was later upgraded to level 5, and since then I have been able to take on the highly lucrative texts in this category as well. The quality standards of Textbroker are correspondingly high, though, and that is where many of the people who are critical of the portal fail.

Fazit

Die Erstellung von Unique Content auf Seiten wie Textbroker.de ist um einiges günstiger als die Übersetzung eines bestehenden Textes (ab € 0,012/Wort gegenüber mindestens € 0,05/Wort). Allerdings dürfte die Qualität der Übersetzung um einiges höher sein als die Texterstellung an sich. Daher müsste man wahrscheinlich die höchste Qualität eine Texterstellung mit der tiefsten Qualität für Übersetzungen vergleichen (€ 0,06/Wort gegenüber € 0,05/Wort), was schlussendlich etwa auf den gleichen Betrag heraus kommt.

 

Andere Übersetzungsservices, bis jetzt nicht alle von mir getestet, sind Content.de, thebigword.com, getlocalization.com, amara.org und textmaster.com.

 

Jérôme Schwarzkopf, St. Gallen

Vorteile von Crowdsourcing

Vorteile von CrowdsourcingCrowdsourcing Services bieten einen schnellen Zugriff auf Millionen von Arbeitskräften mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten und Erfahrungen. Auf die Crowd kann ein Arbeitgeber jederzeit zugreifen und jegliche – nicht zu seinem Kernkompetenzbereich gehörende Aufgaben – an einen professionellen Freelancer auslagern. Ein erfahrener Arbeitgeber kann seine eigene Arbeitskraft multiplizieren, indem er seine Ressourcen optimal einsetzt und einfache, zeitaufwändige Fleissarbeiten nicht selbst erledigt. Die Vorteile von Crowdsourcing lassen sich in konkreten Kategorien auflisten:

Vorteile von Crowdsourcing: Zeitersparnis

Crowdsourcing Services bieten zahlreiche Möglichkeiten zur effizienten Zeitnutzung. Einerseits wirkt sich die Vielzahl von Freelancern auf die Anzahl der Bewerbungen aus, die durch einen einfachen Auswahlprozess innerhalb weniger Stunden eintreffen können. Es ist so wesentlich leichter, den passenden Bewerber für eine spezielle Aufgabe zu finden. Andererseits gehört es zu den unschlagbaren Vorteilen von Crowdsourcing, dass umfangreiche Aufgaben, die eine Person oder ein Team langfristig beschäftigen würden, in kleine Einheiten heruntergebrochen werden können, welche nun von geeigneten Freelancern  in einem Bruchteil der Zeit übernommen und ausgeführt werden.

Die Aufträge werden in kürzester Zeit bearbeitet und die fertigen Texte sind ganz nach unseren Anforderungen geschrieben. Die Texte selber zu schreiben, würde uns sehr viel Zeit und Personalressourcen kosten, die wir effizienter einsetzen können“ (Nothegger, 2013).

Vorteile von Crowdsourcing: Qualitätssteigerung

Zu den Vorteilen von Crowdsourcing gehört auch Qualitätssteigerung. Im täglichen Geschäftsleben werden unzählige Aufgaben von Personen erledigt, die in diesen unterschiedlichen Bereichen keine Experten sind. Selbst bei der gezielten Auswahl eines neuen Mitarbeiters für solche spezifische Aufgaben kann seine Leistung bzw. Kompetenz erst nach der endgültigen Arbeitsaufnahme definitiv eingeschätzt werden. Der Vorteil von Crowdsourcing ist, – über den herkömmlichen Lebenslauf und das Portfolio hinaus – einige Bewerber testen zu können, um den qualitativ besten „Fit“ anschliessend mit der Hauptaufgabe zu beschäftigen. Als Vorselektion werden Freelancer auch oft vom Crowdservice selbst getestet und in verschiedene Qualitätsstufen eingeteilt. Crowdsourcing Services wie Textbroker.de verlangen von jedem Autor einen Probetext und weisen diesem eine von vier Qualitätsstufen zu. Dem Auftraggeber steht dann die Wahl des Bewerbers gemäss den verschiedenen Mindestqualitäten offen, die sich natürlich auch im Preis unterscheiden.

Vorteile von Crowdsourcing: Kostenersparnis

Obwohl die Vorteile von Crowdsourcing primär in Zeitersparnis und Qualitätssteigerung und nicht auf finanziellen Anreizen bestehen sollten, sind auch die Kostenvorteile, gerade wenn das Lohnniveau der Schweiz international verglichen wird (Eurostat, 2013), schwer von der Hand zu weisen. Wie Dawson und Bynghall (2011) aufzeigen, ist die Höhe der Vergütung von „Top-Talenten“ aus der westlichen Welt zwar vergleichbar mit gleichwertigen Experten aus Entwicklungsländern. Da aber nicht alle Mitarbeiter von Schweizer Firmen trotz überdurchschnittlicher Löhne in allen Belangen als aussergewöhnliche Talente bezeichnet werden können, ist zu vermuten, dass die Crowd ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis anbietet.
Nicht nur durchschnittlich niedrigere Stundensätze und geringere Rekrutierungskosten qualitativ hochwertiger Arbeitnehmer fliessen in die Kostenrechnung ein. Zusätzlich fallen auch Nebenausgaben für Festangestellte und die Kosten der Bereitstellung eines Arbeitsplatzes weg. Zur konkreten Veranschaulichung der Vorteile von Crowdsourcing im Bereich der Kosteneinsparung dient wiederum ein Beispiel aus textbroker.de. Ein Text in der oben genannten vier-Sterne-Qualität mit einer Länge von 500 Wörtern kostet 9,50 Euro. Das Entgelt des gleichen Textes in fünf-Sterne-Qualität wird dem Auftraggeber mit 30 Euro verrechnet (textbroker.de, 2013). Wer den Aufwand einer tiefgründig recherchierten und sorgfältig geschriebenen Arbeit kennt, dürfte auch bei den fünf-Sterne-Texten noch erhebliche Kostenvorteile erkennen.

 

Autor: Jérôme Schwarzkopf, St. Gallen

Liste von Crowdsourcing Services die dir das Leben erleichtert

Einleitung

Der Blogpost von letzter Woche behandelte den Unterschied von Full-Service-Services (FSS) und Communication-Intensive Services (CIS). Die Grafik zeigte eine Liste von Crowdsourcing Services die eine Auswahl von Plattformen darstellt, auf denen die unterschiedlichsten Aufgaben fremdvergeben werden können. Dieser Post dient dazu, den Crowdsourcing-Neulingen einen Überblick über die Art der jeweiligen Crowdsourcing Services zu bieten.

Liste von Crowdsourcing Services

FSS

FFSBei FSS fällt die Auswahl, die Einstellung und das Testing der Freelancer weg. Diese Seiten haben sich auf eine Crowdsourcing-Aufgabe spezialisiert und bieten deshalb ein nur ein eingeschränktes Angebot an Leistungen an. Dieses Angebot bringt allerdings viele Vorteile mit sich.

Übersetzungen: Gengo.com. Ähnliche Plattformen sind Content.de, thebigword.com, getlocalization.com, amara.org und Textmaster.com

Texterstellung: Textbroker.com. Ähnliche Plattformen sind Content.de und Textmaster.com.

Design: 99designs.com. Ähnliche Plattformen sind DesignCrowd.com, CrowdSpring.com, Squadhelp.com und die deutsche Seite 12designer.de.

Namengebung: Namingforce.com. Ähnliche Plattformen sind CrowdSpring.com und FrozenLemons.com.

Jegliche Aufgaben: Fiverr.com

 

CIS

CISIm Gegensatz zu den FSS können auf CIS eine Vielzahl von unterschiedlichen Aufgaben crowdgesourct werden. So findet man Aufgabenkategorien wie IT und Programmierung, Design, Writing und Übersetzungen. Diese Freiheiten in der Aufgabenwahl werden allerdings durch eine erhöhte Komplexität eingeschränkt.

IT-Aufgaben wie Software Applikationen, Webprogrammierung, SEO und Database Development: Elance.com. Ähnliche Plattformen sind oDesk.com, Freelancer.com, Guru.com und die deutsche Seite twago.de.

Micro Tasks (grosse Datenmengen von kleinsten Aufgaben): MTurk.com. Ähnliche Plattformen sind Crowdflower.com und Crowdsource.com.

Komplexe Designaufgaben, Webseiten-Design: Elance.com. Ähnliche Plattformen sind oDesk.com, Freelancer.com, Guru.com und die deutsche Seite twage.de.

 

Fazit

Die meisten auf der Liste von Crowdsourcing Services aufgeführten Plattformen werden auf diesem Blog getestet und erläutert. Dies wird jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. Falls du bis dahin Fragen zu einer spezifischen Seite hast, bin ich gerne bereit, dir weiterzuhelfen. Dazu kannst du hier in diesem Blogpost einen Comment verfassen oder mit mir über das Formular Kontakt aufnehmen.

 

Autor: Jérôme Schwarzkopf, St. Gallen

Crowdsourcing Services – Eine Unterscheidung

Einleitung in Crowdsourcing Services

Dieser Blog unterscheidet zwei Arten von Crowdsourcing Services von Tasks. Da die Fachliteratur dafür noch keine Begriffe entwickelt hat, werden diese vorläufig in Full-Service-Services (FSS) und Communication-Intensive-Services (CIS) eingeteilt.

Crowdsourcing Services

Eine Auswahl der einschlägigen Crowdsourcing Services

Full-Service-Services

FSS sind spezielle Crowdsourcing Services auf denen die Auswahl, Einstellung und das Testen der Freelancer wegfällt (beispielsweise auf Content.de). Diese Seiten haben sich auf eine Crowdsourcing-Aufgabe spezialisiert und bieten deshalb ein eingeschränktes Angebot an differenzierten Leistungen an. Der Vorteil von FSS liegt erstens darin, dass diese Seiten dem Auftraggeber die Anwerbung und Überprüfung der Freelancer abnehmen. So werden alle Auftragnehmer, bevor sie Aufträge für Kunden übernehmen können, eine Serie von Tests durchlaufen müssen. Dabei werden ihre Fähigkeiten überprüft und bewertet. Nur diejenigen Freelancer dürfen eine Aufgabe mit einer bestimmten Qualitätsvorgabe annehmen, für welche sie die Voraussetzungen erfüllen.

Zweitens haben FSS den Abwicklungsablauf, von der Aufgabenbeschreibung über die Durchführung der Task bis hin zur Übergabe des Ergebnisses und der Bewertung des Freelancers, standardisiert. Die Notwendigkeit von Milestones entfällt, der Auftraggeber legt den Zeithorizont zu Beginn fest und auftretende Probleme werden von den Crowdsourcing Services geregelt.

Drittens entfallen aufwändige Entschädigungsverhandlungen. FSS haben fixe Preise, die aus dem jeweiligen Qualitätsniveau und der Länge des Auftrags berechnet werden. Der Auftraggeber weiss von Beginn an, was ein spezifischer Task kostet. Böse Überraschungen bei unerwarteten Schwierigkeiten oder bei unvorhergesehener Verlängerung der Arbeitszeit müssen nicht eingerechnet werden.

Communication-Intensive-Services

CIS sind Crowdsourcing Services die einen Marktplatz verkörpern, auf dem sich Auftraggeber und Freelancer finden können. Im Gegensatz zu den FSS, bieten CIS eine Vielzahl von unterschiedlichen Aufgaben, welche sich crowdsourcen lassen. So findet man Aufgabenkategorien wie IT und Programmierung, Design, Writing und Übersetzungen, Admin Support, Marketing und Verkauf bis hin zu Management, Finanzen und rechtlichen Fragestellungen.

Da die Aufgabenbereiche nicht standardisiert sind, haben Auftraggeber grössere Freiheiten, um Freelancer mit spezifischen Kompetenzen zu finden und einzustellen. Diese Unabhängigkeit von der Plattform ist jedoch mit einem höheren Zeitaufwand und Risiko verbunden. Der Auftraggeber muss für jede Aufgabe eine Jobausschreibung erstellen und potenzielle Arbeitnehmer individuell überprüfen, ohne dass, wie bei den FSS-Plattformen, die Serviceseite diese Aufgabe übernimmt. Falls ein Freelancer die Arbeit nicht in der gewünschten Qualität oder dem vorgegebenen Zeitrahmen abliefert, kann man diese nicht grundlos zurückweisen. Um das eigene Risiko zu minimieren, muss die Einstellung also sehr sorgfältig vorgenommen werden.

Eine wichtige Eigenschaft von CIS Crowdsourcing Services ist die Preisgestaltung. Bei der Jobausschreibung kann der Auftraggeber zwischen einem fixen Preis und einer Entschädigung auf Stundenbasis wählen und seine Preisvorstellungen offenlegen. Freelancer müssen die Zahlungsart akzeptieren, haben aber die Möglichkeit, einen Preisgegenvorschlag abzugeben. Ist der Arbeitgeber von der Kompetenz eines Auftragnehmers überzeugt und stimmen die Preisvorstellungen der beiden Parteien überein, wird der Job erteilt und die Milestones gesetzt. Sollte es sich um einen Fixpreis handeln, wird der Gesamtbetrag auf die Zwischenschritte verteilt. Bei Stundenlöhnen hat der Auftraggeber auf einigen CIS-Seiten die Möglichkeit, die Arbeitsstunden zu überprüfen, in dem sich der Freelancer dazu verpflichtet, während der Arbeit ein Programm laufen zu lassen, das in unregelmässigen Abständen Screenshots seines Desktops registriert. So hat der Arbeitgeber die Garantie, dass während den verrechneten Stunden auch tatsächlich gearbeitet wurde.

Eine Liste von ausgewählten Crowdsourcing Services findest du hier.

Autor: Jérôme Schwarzkopf, St. Gallen

Erfahrungsbericht eines Content.de Autors

Logo von Content.de

Einführung

Zu Testzwecken habe ich auf einigen Texterstellungsseiten Texte verfassen lassen. Ein von mir vorgegebenes Thema sind Erfahrungsberichte von Autoren mit folgenden Spezifikationen:

Auftragstitel:                  Erfahrungsbericht Content.de
Qualitätsniveau:             4 Sterne (1.9 ct/Wort)
Bearbeitungszeit:           1 Tag
Anzahl Worte:                Min.: 350 Max.: 400
Keyworddichte:              1-1.5% (Keywörter sind 1. Erfahrung und 2. Content.de)

Gesamtkosten:              7.90 Euro

Mich interessierte in erster Linie was aktive Autoren über ihre Arbeit als Auftragnehmer denken. Es gibt unzählige negative Erfahrungsberichte von Personen die für kurze Zeit auf einer Serviceplattform wie Content.de, Textbroker.de oder Clickworker.com arbeiteten. Worte wie Sklavenarbeit oder Sweatshop sind im Internet allgegenwärtig. Entspricht dies der Realität oder lassen solche Plattformen einen respektablen Nebenverdienst zu?

Im Folgenden gibt es dazu den Erfahrungsbericht eines (anonymen) Content.de Autors:

 

“Meine Erfahrung bei Content.de

Ich bin seit ein paar Wochen bei Content.de und muss sagen, dass mir das Konzept relativ gut gefällt. Natürlich handelt es sich wie bei anderen Plattformen auch, um eine Arbeit, mit der man nebenbei ein paar Euro verdienen kann.

Das gefällt mir gut

Nach meiner Erfahrung ist die Auftragslage der Plattform sehr gut. Es gibt in der vier Sterne Kategorie ausreichend viele Aufträge. Ich kann stets aus mehreren Optionen wählen und suche wirklich ein Thema, in dem ich fit bin. Themen, die mir nicht liegen, brauche ich nicht zu schreiben. Das ist ein klarer Vorteil zum normalen Journalisten Dasein. Ich habe mich für Content.de entschieden, da ich meine Leerlaufzeiten überbrücken möchte. Einziger Nachteil ist die Bezahlung, die wie ich finde, doch etwas niedrig ist. Auftraggeber suchen zum Teil nach Profis, wo gar keine vorhanden sind und sein können. Das heißt, wenn ich mir vorstelle, dass ein blutjunger Anfänger Texte schreibt, handelt er sich negative Bewertungen ein. Den Anforderungen der Auftraggeber gerecht zu werden, ist nach meiner Erfahrung bei Content nicht ganz einfach.

Das Bewertungssystem

Zu dem Bewertungssystem der Auftraggeber kann ich nicht viel sagen, da ich es einfach nicht verstehe. Zum Teil werden Aufträge angenommen und mit sehr gut bewertet, von denen ich mir denke, dass diese etwas kompliziert geschrieben sind. Diese Texte entstehen zum Teil aufgrund des hohen Zeitdrucks und der täglichen Verfassung. Würde man mehr Zeit zum Recherchieren und Schreiben haben, würden die Texte qualitativ hochwertiger werden. Bei einem Stundenlohn von vier bis acht Euro ist dies jedoch nicht möglich. Ich versuche trotzdem täglich, mein Bestes zu geben und mich auf diese Art über Wasser zu halten.

Die Nachteile

Meine Erfahrung zeigt die Nachteile in der Qualität der Texte. Um einen gewissen Zeitraum zu überbrücken, ist Content.de sehr gut, doch auf Dauer bezweifle ich, dass Content seine Schreiberlinge halten kann – zumindest nicht die, die wirklich ihr Geld wert sind. Das ist jedoch nicht nur meine Erfahrung bei Content.de, sondern auch die bei ähnlichen Plattformen. Auf der anderen Seite sitzen keine Profis, sondern Hobbyschreiber!

Mein Fazit

Meine Erfahrung auf Content.de ist gut genug, um zu wissen, dass ich in relativ kurzer Zeit eine Stufe höher rücken muss, um meinen Lebensunterhalt auch weiterhin zu sichern. Alles andere macht dauerhaft keinen Sinn. Für Schüler, Studenten und welche die sich nebenbei etwas dazu verdienen möchten, ist Content.de eine gute Möglichkeit. Wer jedoch als Auftraggeber qualitativ hochwertige Texte erhalten möchte, muss tiefer in die Tasche greifen. Auch wenn manche Auftraggeber das nicht einsehen wollen – Qualität hat immer noch seinen Preis, auch bei Plattformen wie Content.”

 

Jérôme Schwarzkopf, St. Gallen

 

Texte erstellen lassen über Content.de – Ablauf, Preis, Qualität

Einleitung

Content.de ist eine Full-Service-Serviceseite (FSS) die sich auf die Erstellung von „Unique Content“ spezialisiert. D. h., Auftraggeber können jegliche Art von Texten erstellen lassen, wie beispielsweise Blogeinträge, Werbetexte oder Produktbeschreibungen.

Content.de wurde 2010 gegründet und kann auf ein Netzwerk von über 4500 aktiven Autoren zurückgreifen. Für Auftraggeber bedeutet dies, dass sowohl einzelne Texte als auch Grossaufträge mit mehreren hundert Artikeln fremdvergeben werden können.

Ablauf eines Auftrags

Nach der Anmeldung auf der Seite steht ein „Open Order“ Formular zur Verfügung. „Open Order“-Texte sind für alle Autoren verfügbar, die ein bestimmtes Qualitätsniveau vorweisen können. Derjenige Autor, der einen Text übernimmt, wählt diesen nach seinen individuellen Interessen auf „first-come, first-served“ Basis aus. Die Suche nach einem passenden Autor bzw. dessen Überprüfung wird dem Auftraggeber also von Content.de abgenommen.

Der Auftraggeber muss bei der Erstellung eines Auftrags zuerst die Auftragsdetails in ein Formular eingeben (vgl. Grafik Auftragsdetails).

Auftragsdetails Content.de

Wie in der Abbildung ersichtlich, muss der Auftraggeber dem Projekt einen Namen geben, eine Kategorie auswählen, das Qualitätsniveau festlegen und die Wortanzahl definieren. Das Qualitätsniveau und die Anzahl der Wörter sind ausschlaggebend für den Preis des Textes. Die ausgewählte 4-Sterne-Qualität kostet z.B. 1.9 Cents pro Wort. Ein Text mit einer Länge von 500 Wörtern schlägt dem Auftraggeber also mit 9.50 Euro zu Buche, wobei pro Auftrag zusätzlich eine feste Gebühr von 30 Cents anfällt.

Für Texte, die im Internet veröffentlicht werden, ist speziell die Eingabemaske namens Keyworddichte (in %) zu beachten. Hier kann der Auftraggeber festlegen, wie oft ein oder mehrere gewünschte Keyworte im Text vorkommen müssen. Achtung: Content.de hat als Standard 1-2% Keywords eingestellt. Dies ist fast immer übertrieben und stellt den Auftragnehmer vor grosse Probleme, da dieser die vorgegebene Anzahl zwingend erreichen muss. Ebenfalls leidet die Lesbarkeit des Textes oft unter einer zu hohe Zahl gleicher Keyworte.

Die gewünschten Schlüsselworte kann der Auftraggeber in der nächsten Eingabemaske eintragen (vgl. Grafik Auftrag 1).

Spezifischer Auftrag auf Content.de

Durch ein Klick auf „weiteren Auftrag hinzufügen“ kann der Auftraggeber den nächsten Auftragstitel festlegen, der mit den oben bereits festgelegten Spezifikationen ausgeführt wird.

Als letzter Schritt werden in einem Autorenbriefing die Details bezüglich des Inhalts und Aufbaus sowie der Tonalität des Textes festgelegt. Hier steht es dem Auftraggeber offen, wie genau er die Vorgaben ausgestaltet.  Er kann beispielsweise angeben, um was für eine Textart, zu welchem Thema und für welche Anspruchsgruppe der Text verfasst werden oder was in der Einleitung, dem Hauptteil und am Schluss der Arbeit stehen soll. Ebenfalls können Links zu relevanten Seiten eingefügt werden, durch die sich der Autor beim Verfassen des Textes informieren kann.

Bezahlung und Bearbeitung

Nach der Erstellung des Auftrags auf Content.de wird der Auftraggeber dazu angehalten, sein Benutzerkonto mit dem nötigen Geldbetrag aufzuladen. Dies kann per Sofortüberweisung, Paypal oder auf Rechnung vorgenommen werden. Mit der Zahlung des fälligen Betrags wird der Auftrag der Crowd für Autoren zur Verfügung gestellt, die diesen in der vorgegeben Zeit ausführen können. Während der Bearbeitungszeit zeigt Content.de dem Auftraggeber an, ob der Auftrag noch „offen“, d.h. noch von keinem Autor angenommen, bereits „in Bearbeitung“ oder „fertig zur Abnahme“ ist. Sobald der Text fertiggestellt wurde, kann der Arbeitgeber diesen überprüfen und annehmen. Sollte der Text nicht die gewünschte Qualität aufweisen, steht es dem Auftraggeber frei, diesen zur Überarbeitung zurückzuschicken oder sogar die Annahme zu verweigern.

Qualität auf Content.de

Content.de benützt ein Sterneprinzip zur Bewertung der Schreibqualität der Autoren. Insgesamt gibt es sechs unterschiedliche Qualitätsstufen, aus denen der Auftraggeber auswählen kann. Ein Text mit 2-Sterne-Qualität eignet sich beispielsweise für unkomplizierte Themen in einfachem Schreibstil. 5-Sterne-Texte werden nur durch zertifizierte Autoren ausgeführt und setzen Fachkenntnis und hohen Rechercheaufwand voraus. Dies schlägt sich natürlich im Preis nieder. Die Preisliste per Juli 2013 ist folgendermassen aufgebaut:

  • 2 Sterne Qualität:          1.2 ct/Wort
  • 3 Sterne Qualität:          1.5 ct/Wort
  • 4 Sterne Qualität:          1.9 ct/Wort
  • 4 Sterne + Qualität:       3.0 ct/Wort
  • 4 Sterne ++ Qualität:     4.0 ct/Wort
  • 5 Sterne Qualität:          6.0 ct/Wort

Sollte der Auftraggeber  mit der Qualität eines Autors besonders zufrieden sein, bietet Content.de die Möglichkeit, einen Auftrag gezielt nur an diesen Autor zu vergeben.

Fazit

Ich habe zu Testzwecken auf Content.de einige Aufträge in der 4 Sterne Qualität ausführen lassen, ohne den Autoren sehr spezifische Vorgaben zu machen. Die Anzahl der Texte ist für eine abschliessende Bewertung viel zu niedrig, trotzdem lässt sich sagen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis ohne Zweifel positiv ist. Ebenfalls hätte ich eine der drei höheren Qualitätsstufen auswählen können, was die Publizierbarkeit sicherlich steigern würde.

Ein Lesebeispiel gibt es im Blogpost Erfahrungsbericht eines Content.de Autors.

Einführungen und Erfahrungsbeispiele von anderen FSS wie z.B. Textbroker.de und Clickworker.de folgen…

 

Autor: Jérôme Schwarzkopf, St. Gallen

Getting Results from Crowds – Aufbau von Beziehungen

Dawson und Bynghall messen dem Aufbau von nachhaltigen Beziehungen zwischen Freelancern und Auftraggebern einen hohen Stellenwert bei. Die Autoren von Getting Results from Crowds – The definitive guide to using crowdsoucing to grow your business“ zitieren die Gründerin von Samasource Leila Janah folgendermassen:

„I think we have a duty, as people who live in a relatively wealthy country, to free up all this talent waiting in the wings and ready to participate in the global economy. We have to connect that talent to genuine opportunity” (Leila Janah, Samasource).

Der Schwerpunkt liegt hier meiner Meinung nach auf dem Ausdruck “genuine opportunity”. Nicht die Fremdvergabe von Aufgaben in Billigländer bzw. die Ausnützung von Auftragnehmern mit wenig Verhandlungsmacht sollte der ausschlaggebende Grund sein, um sich Crowdsourcing zuzuwenden. Vielmehr soll der Talentpool von arbeitsfreudigen Freelancern weltweit angezapft und durch den Aufbau von langfristigen Beziehungen in die eigenen Unternehmensstrukturen eingebettet werden.

Dawson und Bynghall zählen im Zusammenhang mit dem Beziehungsaufbau drei Schlüsselprinzipien für Crowdsourcing auf:

1. Respekt

Das erste und zugleich wichtigste Prinzip ist gegenseitiger Respekt. Um die grössten Talente einzustellen und mit diesen über längere Zeit zusammenarbeiten zu können, muss eine Beziehung aufgebaut werden, die auf gegenseitigem Respekt beruht. Nur so interessieren sich die besten Freelancer für eine Zusammenarbeit und nur so kann nachhaltig Nutzen geschaffen werden.

2. Rewards

Natürlich geht es beim Crowdsourcing auch um die Reduktion von Kosten. Dieses Ziel kann jedoch nicht durch „Dumpinglöhne“ bewerkstelligt werden. Ganz im Gegenteil, billige Arbeitskräfte erbringen oft auch unterdurchschnittliche Leistungen und folglich minderwertige Produkte bzw. Dienstleistungen. Wie sollen also Freelancer entlohnt werden?

Ein angemessenes monetäres Entgelt ist unumgänglich. Für europäische und insbesondere schweizerische Verhältnisse ist der Weltmarktpreis für eine qualifizierte Arbeitskraft jedoch häufig sehr tief. Dies soll nicht bedeuten, dass ein ausgezeichneter Software-Developer für nur 10.- in der Stunde arbeiten wird. Top-Talente verdienen laut den Autoren auf der ganzen Welt etwa denselben Lohn.
Neben der herkömmlichen Vergütung sind jedoch gerade bei Freelancern, die sich gegen die „nine-to-five jobs“ entschieden haben, nichtfinanzielle Anreize von grosser Wichtigkeit. So unter anderem:

  • Flexibilität
  • Interessante Aufgaben
  • Mehr oder weniger konsistente Arbeit
  • Erlernen von neuen Fähigkeiten
  • etc.

Diese oft intrinsischen Anreize soll ein Auftraggeber beim Aufbau einer Beziehung im Hinterkopf behalten.

3. Roles

Um erfolgreiche Beziehungen aufbauen zu können, müssen die Rollen in der Unternehmung klar verteilt sein. Herkömmliche Vorgesetzte-Mitarbeiter-Verhältnisse können in einigen Fällen nicht ausreichen, da spezielles Know-How erforderlich ist. Dawson und Bynghall empfehlen deshalb, nach erfolgreichen Crowdsourcing-Versuchen die Errichtung von Stellen wie beispielsweise „Contractor Manager“, „Projekt Manager“ sowie „Quality Manager“, die jeweils die Verantwortung für den Aufbau und die Pflege von Beziehungen zu Freelancern übernehmen.

Die besten Talente als Ziel

Die oben genannten Punkte helfen einem Crowdsourcing-Neuling, langfristige Beziehungen aufzubauen und zu unterhalten. Dadurch lassen sich die Top-Talente halten und optimal einsetzen, was zu jedem Zeitpunkt das Ziel eines Auftraggebers darstellen sollte. Dies ist auch meine persönliche Einstellung zu diesem Thema.

„Respect a man, he will do the more“ (James Howell).

 

Autor: Jérôme Schwarzkopf, St. Gallen

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